Ort und Zeit:
Seminar-Vorbesprechung am Donnerstag, 20. April 2006, 16:15 h im Raum 0443.
Vorträge:
- Donnerstag, 22.6., 17:00 h s.t.
- Donnerstag, 6.7., 17:00 h s.t.
- Montag, 10.7., 8:00 h s.t.
- Donnerstag, 13.7., 17:00 h s.t.
Angesprochener HörerInnenkreis:
Inf. 4. Sem., Math. NF Inf. Hauptstudium
Vorkenntnisse:
Informatik Grundstudium
Leistungsnachweis:
Vortrag und Ausarbeitung
Veranstalter:
Prof. Dr. Gerd Stumme, Dr. Andreas Hotho, Dipl.-Math. Robert Jäschke, Dipl.-Inform. Christoph Schmitz
Inhalt:
Der Begriff “Web 2.0” beschreibt eine Reihe aktueller Trends und Technologien im WWW, die wegführen vom traditionellen Betrachten statischer Inhalte im WWW hin zu dynamischen, untereinander kombinierbaren Diensten. Eine wichtige Rolle spielen dabei neuartige Benutzerinterfaces, die es für jeden Benutzer einfach machen, selber Inhalte zu erzeugen, und der soziale Aspekt der Zusammenarbeit in Benutzer-Communities, die gemeinsam Inhalte erstellen, kombinieren und pflegen.
Themen des Seminars sind daher sowohl die technischen Aspekte von Web-2.0-Anwendungen, als auch die Strukturen und Eigenschaften von sozialen Netzwerken im Web.
Ablauf des Seminars:
In dem Seminar werden die o.a. Fragestellungen besprochen, wobei jeder Seminarteilnehmer eine Frage bearbeitet. Gefordert ist eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema, die insbesondere den Bezug auf Originalliteratur einschliesst. Diese kann ggf. durch graue Literatur ergänzt, jedoch keinesfalls ersetzt werden. (Bei Fragestellungen, die eine Übersicht über ein gewisses Gebiet verlangen (z.B. bei den Standards), wird am Ende eine systematische Übersicht erwartet; die Festlegung der Systematik ist Teil der Aufgabe.) Die Auswahl der Literatur trifft der Seminarteilnehmer, in Absprache mit dem Betreuer.
Als erster Einstieg kann die Liste unter http://www.bibsonomy.org/group/kde/seminar2006 dienen. Diese Liste ist weder vollständig, noch muss sie vollständig berücksichtigt werden. Auch der Gang in die Bibliothek bietet sich an.
Eine Abmeldung vom Seminar ist maximal eine Woche nach Ausgabe des Themas möglich, um dann anderen Studierenden die Möglichkeit der Teilnahme zu ermöglichen.
Vier bis sechs Wochen vor dem geplanten Vortrag (der Termin wird auf der Vorbesprechung vereinbart), stellt der Teilnehmer seine Auswahl dem Betreuer vor (vorherige Rücksprachen sind ausdrücklich erlaubt). Diese Auswahl geht mit 20 % in die Endnote ein.
Drei (3!) Tage vor dem geplanten Vortrag sind per Email als PDF abzugeben:
- eine einseitige Zusammenfassung (die allen Teilnehmern ausgehändigt wird),
- der Foliensatz
- eine 12-seitige Ausarbeitung im unter http://www.springer.com/sgw/cda/frontpage/0,11855,1-164-2-72376-0,00.html beschriebenen Format.
Auch hier sind vorherige Absprachen mit dem Betreuer ausdrücklich erlaubt. Alle verwendeten Referenzen sind zusätzlich zum Literaturverzeichnis der Ausarbeitung in http://www.bibsonomy.org einzugeben, mit dem Tag “seminar2006” und weiteren sinnvollen Tags.
Die Vortragsdauer beträgt verbindlich 30 Minuten, nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion. Wir empfehlen, den Vortrag vorher vor Zuhörern zu üben. Der Vortrag (inkl. Folien und Abstract) geht mit 40% in die Endnote ein, die Ausarbeitung ebenfalls mit 40%.
Als Richtlinie für die Erstellung einer guten Seminararbeit (inkl. Vortrag und Ausarbeitung) wird das Buch
- Markus Deininger and Horst Lichter and Jochen Ludewig and Kurt Schneider. Studien-Arbeiten: ein Leitfaden zur Vorbereitung, Durchführung und Betreuung von Studien-, Diplom- Abschluss- und Doktorarbeiten am Beispiel Informatik. 5. Auflage. vdf Hochschulverlag, Zürich, 2005.
http://www.bibsonomy.org/bibtex/0d8d61accf919ca55631acdbb6bcfec73/stumme
empfohlen, welches in der Bibliothek im Semesterapparat des Fachgebiets Wissensverarbeitung ausliegt, und welches auch in einigen Exemplaren ausleihbar ist. Wir empfehlen die Anschaffung dieses Buchs (9,50 €), da es Sie bis zur Masterarbeit (und weiter) begleiten kann. Die Benotung der Seminararbeit erfolgt in Anlehnung an das dort auf Seite 77 angegebene Schema, angepasst auf die Erfordernisse einer Seminararbeit.
Themen
Nr | Thema | Betreuer | Teilnehmer | Termin |
---|---|---|---|---|
1 | Email-Netze | Gerd Stumme | ||
2 | P2P | Christoph Schmitz | ||
3 | Small Worlds | Christoph Schmitz/Gerd Stumme | Menke | 22.6. |
4 | Long Tail | Christoph Schmitz | ||
5 | Folksonomies | Andreas Hotho | ||
6 | Technik: Ajax | Andreas Hotho | 13.7. | |
7 | Graph Mining/Structure Mining | Gerd Stumme | Wollenhaupt | 22.6. |
8 | Social Networks | Gerd Stumme | Rezane | 6.7. |
9 | Semantic Desktop | Robert Jäschke | Kanig | 6.7. |
10 | (Semantic) Wikis | Christoph Schmitz | Schenk | 10.7. |
11 | (Semantic) Blogs | Robert Jäschke | ||
12 | Recommender | Andreas Hotho | ||
13 | REST | Robert Jäschke | Illig | 10.7. |
14 | Tools | Andreas Hotho | Greef | 10.7. |
15 | Formate/Standards | Robert Jäschke | Steuber | 13.7. |
Fragestellungen im Einzelnen:
- 1. Email-Netze
- Welche Aussagen können über das soziale Netz von Kommunikationspartnern aufgrund von Aufzeichnungen der zwischen ihnen versandten Emails getroffen werden? Welche Struktur haben solche Netze? (Wie) ist es auf Grundlage solcher Daten möglich, Communities in der Menge der betrachteten Kommunikationspartner festzustellen?
- 2. P2P
- Als ein Teil der Web-2.0-Vision sollen P2P-Netzwerke eine Rolle spielen. Für dieses Thema soll in diesem Seminar insbesondere das Management von Informationen in Benutzergruppen — sogenannten Communities — in P2P-Netzen eine Rolle spielen. Wie sehen bisherige Anwendungen zu diesem Zweck aus, welche Erweiterungen gibt es, um das P2P-Netz besser in die tägliche Arbeit zu integrieren, und wie finden sich Communities in P2P-Netzen?
- 3. Small Worlds
- Was versteht man unter Small Worlds? Welche Modelle gibt es für ihr Zustandekommen, wieso entstehen in vielen Zusammenhängen Small Worlds und nicht andere Formen von Netzwerken? Welche Eigenschaften machen Small Worlds interessant für das Web, für P2P-Netzwerke und das Web 2.0?
- 4. Long Tail
- Das oft zitierte Pareto-Prinzip besagt, daß in vielen Situationen ein geringer Anteil Teil des Aufwandes, z. B. bei der Bevorratung von Artikeln eines Einzelhändlers, für den größten Teil des Nutzens, also beispielsweise des Umsatzes, verantwortlich ist. Dem entgegen stellt man fest, daß sich zunehmend interessante Inhalte und vor allem Verdienstmöglichkeiten im “Long Tail” von Power-Law-Verteilungen verbergen. Was genau ist dieser Long Tail, wieso wird er im Web 2.0 plötzlich wichtig, und welche neuen Anwendungen und Geschäftsfelder ergeben sich aus ihm?
- 5. Folksonomies
- “Folksonomy” beschreibt das gemeinsame Erstellen von Kategorisierungen auf der Basis von frei wählbaren Schlagworten, sogenannten Tags. Folksonomies stellen einen der wesentlichen Bestandteile des Web 2.0 dar. Ziel ist es, den Begriff Folksonomy zu definieren und die aktuellen Trends und Probleme zu analysieren und zu beschreiben.
- 6. Technik: Ajax
- Was ist Ajax? Was zeichnet Ajax aus? Gehen Sie auf die verwendeten Techniken ein. Suchen Sie Ajax-Frameworks und beschreiben Sie deren Arbeitsweise und ihre Vorteile gegenüber herkömmlichen Browseranwendungen.
- 7. Graph Mining/Structure Mining
- Beim Web Structure Mining geht es darum, die Hyperlink-Struktur des Webgraphen zu analysieren. Wie können diese in den den Bereichen Web 2.0 und Online Communities eingesetzt werden? Beschreiben Sie mindestens zwei Anwendungen. Gehen Sie dabei iim Detail auf die verwendeten Verfahren ein. Welche weiteren Anwendungen sind denkbar?
- 8. Social Networks
- Soziale Netze werden in der Soziologie seit über 70 Jahren erforscht. Mit dem Aufkommen des Internets hat die Forschungsrichtung der Social Network Analysis aufgrund der erheblich leichteren Datenerhebung einen großen Schub erhalten. Geben Sie eine Übersicht über die wesentlichen Fragestellungen der Social Network Analysis und die wesentlichen Anwendungsgebiete in Online Social Communities. Erläutern Sie ein bis zwei Anwendungen etwas detaillierter.
- 9. Semantic Desktop
- Aus welchen Problemen erwuchs die Idee des “Semantic Desktop” und mit welchen Mitteln versucht man sie zu lösen? Wie ist der aktuelle Stand der Technik, worin liegen die Schwierigkeiten bei der Umsetzung und welchen Mehrwert wird der “Semantic Desktop” dem Benutzer im Vergleich zum herkömmlichen Desktop bieten? Wie fügt sich der “Semantic Desktop” in die bestehende Struktur des Web(2.0) ein?
- 10. (Semantic) Wikis
- Was zeichnet Wikis gegenüber anderen Web-Publishing-Lösungen wie z. B. Content-Management-Systemen, Blogs, Foren aus? Welche Lösungen werden angestrebt, um Wikis in das Semantic Web zu integrieren, und welchen Mehrwert bieten diese?
- 11. (Semantic) Blogs
- Welche Lösungen werden angestrebt, um Blogs mit reichhaltigerer Semantik zu versehen und in das Semantic Web zu integrieren? Welchen Mehrwert bieten diese Ansätze? Welchen Stellenwert spielt die soziale Komponente von Blogs im Licht des Web2.0?
- 12. Recommender
- Recommender-Systeme sind Systeme zur Unterstützung des Benutzers. Sie können auf der einen Seite beim Auffinden von neuen, unbekannten, aber sehr interessanten Ressourcen helfen. Auf der anderen Seite werden Sie in aktuellen Web-2.0-Systemen zur Empfehlung von Tags eingesetzt. Aufgabe dieses Seminars ist es, die aktuellen Einsatzgebiete der Recommender-Systeme in Web 2.0 Anwendungen zu analysieren und zu beschreiben. Gehen Sie dabei auf die wesentliche Arbeitsweise von Recommendern ein.
- 13. REST
- Was ist REST? Worin unterscheidet sich REST von Standards wie SOAP oder WSDL? Auf welchen existierenden Verfahren, Protokollen und Standards baut REST auf und wie fügt es diese zusammen?
- 14. Tools
- Die Anzahl der Web-2.0-Tools ist im Laufe des letzten Jahres drastisch gestiegen. Dabei entstehen immer mehr Tools für immer neue Gebiete, wie z.B. “audio blog bookmarking books broadcast calendar chat collaborate communication community design eCommerce email events FileSharing filtering financial games housing job knowledge local map mobile movie music news Office philanthropic photo platform podcast programming review RSS search SocialNetwork statistics storage TaskManagement tool travel video”. Analysieren Sie gängige Web-2.0-Toollisten mit dem Ziel, eine eigene Systematisierung der aktuellen Tools zu erstellen. Diese Systematisierung ist zu begründen. Weiterhin sollten Sie eine möglichst umfassende Sammlung der aktuellen Tools erstellen.
- 15. Formate/Standards
- Auf welchen grundlegenden Standards baut das Web2.0 auf, wie werden diese verknüpft und von neuen Applikationen genutzt? Welche zukünftigen Standards erwarten uns bzw. werden durch das Web2.0 “gepusht”?